Werden die SchülerInnen und Eltern streiken?


"Werden die LehrerInnen streiken?" frägt der grüne Bildungssprecher Harald Walser und beruft sich auf eine Österreichische LehrerInnen Initiative - Unabhängige GewerkschafterInnen für mehr Demokratie. Mehr Demokratie hieße auch einmal, Eltern und Schüler zu befragen. Wenn die Schüler und Eltern länger arbeiten als die Lehrer, dann wird die Antwort relativ klar ausfallen. Wobei diese Initiative mit "Gewerkschaft" so viel zu tun hat wie die Vorarlberger Wirtschaftskammer. Das sollte man eigentlich einem zeitgeschichtlich interessierten Historiker nicht näher erläutern müssen.

Dass viele Schüler und Eltern ohnedies schon "streiken" müssen, bekommen sie in Form von Repetenten, schlechten Noten und schlechten Zukunftaussichten honoriert. Die Frauen Vorarlbergs verdienen 7000 Euro jährlich weniger als ihre Wiener KollegInnen. Warum? Weil die willkürlichen Schulöffnungszeiten hier Frauen zur mobilen Kinderbetreuung zwingen und daher keine entsprechend bezahlte qualifizierte Berufsauswahl treffen können. Warum reden die Grünen dabei immer nur von den Kindergärten?

Warum die Anwesenheitspflicht in der Schule während der bezahlten Arbeitszeit eine Verschlechterung sein soll, ist wahrscheinlich nur mit der Relatiivtätstheorie erklärbar: Je weiter weg von der Schule umso länger ist die Freizeit. Aber das gilt wahrscheinlich nur als "Lehrer-Bashing".

Einmal über den Frust nachdenken, mit dem sich Eltern und Kinder abfinden müssen, könnte auch Lehrerinteressenvertretern nicht schaden. Ist es wirklich so schwer sich einmal in diese hineinzuversetzen? Ich kenne jedenfalls mehr Lehrer, die das Können als diese unbeweglichen Standesvertreter, die Standespolitik nur in Gehaltsprozenten und Ferientagen sehen. So ist mit Recht gesagt worden, dass die Lehrer an der Schule gar keinen eigenen Arbeitsplatz für die längere Anweseneheitspflicht vorfinden. Ja aber wo war denn da in all den Jahren die Standesvertretung, die auf die Schulerhalter einen entsprechenden Druck ausgeübt hätten, dass die Lehrerarbeitswelt auch entsprechend geplant, eingerichtet und gestaltet wird?


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