Reminder: Der unsägliche Attac-Schwachsinn: Eure Krise zahlen wir nicht!

Attac-Marketing: Nach Nullwachstum und Nulldefizit die nächste Null? (Ursprünglich am 12.3.09 veröffentlicht)

Unser aktuelles Wirtschafts- und Sozialsystem steht auf einer Probe. Allerorten sind die Rezepthändler unterwegs und haben ihre kleinen und einfachen Rezeptlein parat. Dem Gemeinplatz folgend, dass die Krise eine Chance sei, sehen sie jetzt ihre Chance ihre vermeintlich revolutionären - im Grunde höchst reaktionären - Konzepte zu realisieren, wiewohl aus jedem Zipfel dieser Konzeptlein der reaktionäre autoritäre Kleinbürger lugt.

Es ist ja wunderbar, wenn sich die Erkenntnis durchsetzen sollte, die Wirtschaft müsse im Dienste des Menschen und nicht des Profites funktionieren. Ein Programm, das wir schon lange vor Marx in der Bibel und auch anderen religiösen Quellen finden, wobei - wenn dieses Gemisch aus "linken" Ökos und Heimattreuen, Fundis und Bibeltreuen, den Marx erst über den Umschlagtext hinaus gelesen hätten, hätten sie in ihm einen glühenden Verehrer des Kapitalismus gefunden. Ich kenne jedenfalls keinen, nicht einmal der Präsident der Fed, der amerikanischen Notenbank, glaubt an den Kapitalismus glühender.

An programmatischen Vorstellungen mangelt es nicht, an demokratischen Möglichkeiten eigentlich auch nicht. Aber alle Wahlergebnisse haben doch keinen Wunsch nach Veränderung in der von den lebensfernen ja sprichwörtlich dummen Attac-Ideologen skizzierten Weise gezeigt.

Und so ist schon das Kongressmotto "Eure Krise zahlen wir nicht" eine perfide Lüge. Noch immer in der Geschichte haben die Menschen die Krisen und Revolutionen, die Waffengänge und die gesellschaftlichen Konservierungen bezahlt. Wer sonst sollte sie bezahlen? Und auch die netten grünen durchnummerierten Konjunkturpakete - Keynes auf grün gefärbelt, der Green New Deal - bezahlen die Menschen. Auch wenn Rohstoffe und Energie besteuert werden, dann zahlen diejenigen die Steuern, die diese verbrauchen. Und das ist zum größten Teil eben nicht der profitgeile von Attacaufgespürte Casino-Kapitalist sondern der ganz gewöhnliche Mensch, dessen Lohn man mit dieser "Umschichtung" reduziert hat und dem man sagt, dass seine Arbeit nichts Wert ist. Wert haben nur Rohstoffe und Energie. Und hier liegt nur einer, allerdings einer der gravierendsten Denkfehler dieser Kleingeister.

Das wirklich Schlimme an der Diskussion ist das Fehlen jedweden volkswirtschaftlichen Verständnisses und das diesbezügliche Theoriedefizit wird nicht kleiner, wenn man es mit griffigen Schlagworten und den Traditionen des Antisemitismus entlehnter Antikapitalismus-Rhetorik ersetzt.

Man will ausgerechnet jetzt in der Krise "große Kuchen" backen. Eigentlich Krisentöne die jeden Demokraten und Geschichtsbewussten irritieren sollten. Aber die Krise war noch nie die Chance der Vernünftigen sondern der Demagogen. Und dieses "Handwerk" verstehen die anderen schlussendlich leider auch besser.

PS: Wer ermutigt Lukas Resetarits, nochmals sein "A Krise muass her" aus den 1970er-Jahren aufzulegen. Dort war schon alles gesagt, was zu diesem Quark zu sagen ist. Die Krise ist, dass die Verlierer nochmals zu den Verlierern werden. Punkt.

Mehr:
ATTAC- Eure Krise zahlen wir nicht!
12.3.09/12.2.12)

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