Nachhaltigkeitsstudie: Alkohol ist die schädlichste Droge!


Psychoaktive Substanzen geordnet nach ihrer Schädlichkeit. 
Für jede Substanz stellt der helle Balken die Summe der Schädigungen für den Konsumenten, der dunkle Balken die Summe der Schädigungen für andere dar. [Drug harms in the UK: a multicriteria decision analysis - Autoren: Prof David J. Nutt; Leslie A.King PhD; Lawrence D. Phillips PhD (2010) Publikation: The Lancet 2010, Volume 376, Issue 9752, Pages 1558-1565]

Bereits im Jahr 2007 versuchten Prof. David Nutt und sein interdisziplinäres Team vom Imperial College in London die zwanzig "populärsten" Drogen nach ihrem Suchtpotential, ihren sozialen Kosten und ihrer Gefährdung der individuellen Gesundheit zu bewerten. In seiner neusten Rangliste mit insgesamt sechzehn Kriterien, die zum ersten Mal  auch gegeneinander gewichtet wurden, resultieren Heroin, Kokain in rauchbarer Form und Metamphetamin als gefährlichste Drogen für den Einzelnen.

Nutt hat jedoch die Kriterien erweitert. Unter den Schäden für die Gesellschaft sind neu auch ökologische Aspekte wie Energieverbrauch und Umweltbelastung einberechnet, sowohl bei der Produktion als auch beim Konsum der einzelnen psychoaktiven Substanzen.

Unter Berücksichtigung all dieser Kriterien stellt 
Alkohol die schädlichste Droge 
dar.

Nutts neue Studie wurde erneut im führenden medizinischen Journal "The  Lancet" publiziert und weckte auch diesmal grosses Interesse. Es wurde aber auch Kritik laut, was die Auswahl der Kriterien betrifft. Probleme, die durch Substanzmissbrauch und Abhängigkeit entstehen, werden kaum allein durch eine wissenschaftlich gestützte Drogenpolitik gelöst. Eine solche Politik kann aber Ressourcen dorthin lenken, wo sie am meisten gebraucht werden, nämlich hin zur Durchführung und Evaluation von evidenzbasierten  Präventionstherapien und schadensminimierenden Massnahmen.

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