Statistik warnt: Deutschland zum Niedriglohnland abgestiegen

In China steigen die Löhne im Durchschnitt über 20 Prozent pro Jahr. China schüttelte damit seine Rolle als Billiglohnland Nummer eins ab. Jetzt werden dort aus Produzenten mehr und mehr Konsumenten. 

Umgekehrt in Deutschland: 11 Prozent der deutschen Beschäftigten in Betrieben mit über 10 Beschäftigten verdienten 2010 weniger als 8,50 Euro je Stunde. Kommt damit die deutsche Wirtschaft mir ihren Produkten bald auf den Index der Zivilgesellschaft wegen unsozialer Ausbeutungsbedingungen?

Die Beschäftigten mit einem Stundenverdienst unter 8,50 Euro waren überwiegend Frauen (60 Prozent gegenüber 40 Prozent Männer). Betrachtet man hingegen ausschließlich Vollzeitbeschäftigte, waren es mehr Männer als Frauen, die unter diesem Stundenverdienst lagen. Die Veröffentlichung der Zahlen soll im September erfolgen.

Rund 11 Prozent aller Beschäftigten in Deutschland, die in Betrieben mit zehn und mehr Beschäftigten arbeiteten, verdienten im Jahr 2010 weniger als 8,50 Euro je Stunde. In Ostdeutschland lag mehr als ein Fünftel (22 Prozent) aller Beschäftigten unter diesem Stundenverdienst, in Westdeutschland jede/-r Zehnte.
Die meisten waren geringfügig entlohnte Beschäftigte (46 Prozent), auch Minijobber oder 400-Euro-Jobber genannt. Ein Drittel (33 Prozent) waren Vollzeitbeschäftigte, 21 Prozent Teilzeitbeschäftigte. Dies sind erste Ergebnisse des Statistischen Bundesamtes (Destatis) aus der aktuellen Verdienststrukturerhebung für das Jahr 2010 in Betrieben des Produzierenden Gewerbes und des Dienstleistungsbereichs mit zehn und mehr Beschäftigten.

[Rätischer Bote] LINK ➨  
Pressemitteilung Nr. 258 vom 26.07.2012: 11 % der Beschäftigten verdienten 2010 weniger als 8,50 Euro je Stunde
Kleine Zeitung: Österreich und Deutschland werden zu Billiglohnländern
[Letzte Aktualisierung 26.7.12] Das Vorarlberger Bloghaus verlinkt interessante Weblogs.

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