
Wie fremd auch heute noch ihr Komponist selbst in "Kulturkreisen" ist, zeigt die Eröffnungsrede des österreichischen Kunststaatssekretärs Morak zu den Bregenzer Festspielen 2003: "Die hinter dem Stück stehende Geschichte hat für mich durchaus einen symbolischen Charakter. Bildet doch der Umstand, dass das schlaue Füchslein aus seiner Gefangenschaft ausbricht, den Anlass seiner Abenteuer. Im Hof des Försters wird es tyrannisiert und als der Förster das Füchslein noch verprügeln will, befreit es sich. Die Analogie zu den Völkern jenseits des ehemaligen Eisernen Vorhanges, die 1989 die Fesseln der kommunistischen Diktatur abgeschüttelt haben, liegt auf der Hand." Dies sagte der damalige Kulturstaatssekretär offenbar unwissend darüber, dass die deutsche Rezeption dieser Oper 1956 ausgerechnet in Ost-Berlin erfolgte und Leos Janácek den Kommunismus weder dort noch in der Tschechoslowakei erleben konnte, sondern sich vor 1919 heftigst gegen den österreichischen "Völkerkerker" engagierte, so sehr gar, dass er seiner deutschsprechenden Frau im Haushalt die deutsche Sprache untersagte. Überliefert ist auch die Anekdote, nach der Janácek lieber eine halbe Stunde zu Fuß lief, statt die Straßenbahn mit ihren deutschsprachigen Haltestellennamen zu benutzen.
Mehr (Download, Infos, Links, etc.) dazu auf www.freiklick.at: 6. November 1924
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