Waffengeschäft als krisensichere Alternative?


Die Krise hat viele Gesichter. Während Umweltbewusste wenigstens einem Trend weg vom Automobil zu öffentlichen Verkehr etwas abgewinnen können, kann es aber auch ganz rasch in die andere Richtung gehen.

Der deutsche Technologiegigant Rheinmetall erwartet für das laufende Geschäftsjahr einen weiteren Ergebnisrückgang und will wegen des schwachen Autozuliefer-Bereiches künftig seine Rüstungssparte ausbauen. Das meldet heute die Presse und angeblich will sich Rheinmetall weg vom Autozulieferer zu einem reinen Rüstungskonzern mausern.

Rheinmetall hofft trotz weltweiter Wirtschaftskrise und Rezession vor allem auf internationale Rüstungsaufträge. Noch 2008 hatte man neben dem südafrikanischen Munitionshersteller Denel auch den niederländischen Panzerhersteller Stork PWV sich einverleibt. Bis Ende Juni will Rheinmetall den Bundeswehr-Auftrag (1,35 Milliarden Euro) für den neuen Schützenpanzer Puma abschließen, was wiederum zeigt, dass man in den öffentlichen Kassen nicht nur Geld für Banken- und Konjunkturpakete lukrieren kann.

Laut Rheinmetall-Vorstandschef Klaus Eberhardt führe der Konzern derzeit Gespräche über mögliche Kooperationen, die vor allem den Bereich Heerestechnik betreffen. Das Unternehmen sieht sich in einer offenbar für die Aktionäre gedachten Meldung in einer "Poolposition", um bei einer anstehenden "Konsolidierung" zu profitieren! Jedenfalls gibt es Gespräche mit dem Nutzfahrzeughersteller und Maschinenbauer MAN über eine mögliche Zusammenarbeit im Bereich Militärfahrzeuge.

Nach den Verlusten im ersten Quartal erwartet man zwar für 2009 einen Gewinnrückgang, weil das negative Ergebnis in der Autozuliefersparte in den ersten drei Monaten 2009 durch das "saisonal" geringere Ergebnis im Rüstungsgeschäft noch nicht voll kompensiert werden könne.

Bleibt nur die Frage, was in dieser Branche "saisonal" heißt. Nach Bush und mit Obama dürfte die Saison tatsächlich zumindest vorläufig etwas außer Tritt gekommen zu sein. Man darf nicht ganz falsch liegen, dass man da auch einige Investitionen in "Bewässerungsanlagen" tätigen wird, die da heißen Krisen schüren, Lobbyismus, Angst- und Medienkampagnen für weitere öffentliche "Sicherheitsinvestitionen".

Mehr:

Rheinmetall führt Gespräche über Kooperationen bei Heerestechnik

Tidak ada komentar:

Posting Komentar