
Den Vorarlberger Oppositionsparteien schwimmen die Stimmen davon. Die in den Parteisekretariaten bekannten Meinungsumfragen sehen das wahlwerbende Bündnis "Die Gsiberger" bereits im neuen Vorarlberger Landtag. Die Parteisoldaten sind nun auf Weisung der Parteisekretriate ausgeschwärmt um das Gespräch mit den Bürgern zu suchen, deren Meinung und Bedürfnisse sie fünf Jahre lang "links" liegen haben lassen.
Mitbewerberslogans. Und diese an sich zu endlich auch zu begrüßende Aktivität zeugt komische Früchte. Plötzlich wird unterschwellig auch dort gegen Homosexuelle und/oder gegen Türken in den Wählergesprächen argumentiert, wenn man damit sich nur bei vermeintlichen Wählern einschleimen kann. Trostlos, diese reale Unterstützung für die menschenverachtende FPÖ, gerade aus den Parteien die mit ihren Antifa-Leiberln herumspringen. Besonders geeignet ist diese Strategie unter den Mitbürgern, die auch der türkischen Sprache mächtig sind. Man meint, dass dort die gegen Homosexuelle gerichtete Argumentation - weil in türkischer Sprache - unentdeckt bliebe. Auch jene, welche die türkischen KandidatInnen auf der Liste der Gsiberger je nach Bedarf und Gesprächspartner als rechtsextreme "Graue Wölfe" oder als "Linke" und "Kommunisten" zu vernadern sucht.
Auch sonst wird ganz offen versucht die Wähler zu manipulieren. Der Grüne Parteisekretär (masculin) hat zwar bereits gegen die offizielle Sprachregelung zur Kenntnis genommen, dass die Gsiberger in den Vorarlberger Landtag "einziehen", dann aber vorgerechnet, dass dadurch der Frauenanteil geringer werde, da sie "vermutlich eine reine Männer-Fraktion" bilden und den Frauenanteil senken.
Demokratiereform. Er hat aus gutem Grunde unterschlagen, dass allein die Wähler dort entscheiden, ob Frauen als Abgeordnete auf der Liste Gsiberger gewählt werden. Denn die Bündnisvereinbarung der Gsiberger ist ja gerade eine vorweggenommene Demokratiereform, dass nämlich nicht die Wahlliste und nicht der Listenplatz zählt, sondern ausschließlich die Zahl der abgegebenen Vorzugsstimmen. Und da hat jeder Wähler drei Stück nach dem Vorarlberger Wahlrecht zur Verfügung. Und wenn Mario Lechner den Frauenanteil im Vorarlberger Landtag wirklich erhöhen will, dann geben ihm damit ausschließlich die Gsiberger noch die Möglichkeit dazu, einer, zwei oder drei Frauen auf der Liste "Die Gsiberger (GSI)" seine Stimme zu geben. Eigentlich sollte für einstmalige Basidemokraten dies keine allzuschwere Entscheidung sein, wenn er wirklich mehr Frauen im Landtag will.
Derweil bleibt aber die ständige Leier bei der "Heimat-Community" der Oppositionsparteien doch die, dass es diese aufmüpfige Liste ja doch nicht schafft in den Vorarlberger Landtag zu kommen. Dafür spricht ja eigentlich auch der euroschwere Plakat- und Kopfsalat der vier Parteien auf den Straßen und Plätzen, wo sie tatsächlich und wohltuend nicht dabei ist. Also eine verlorene Stimme? Gut möglich aber, dass die BürgerInnen erkennen, was realiter der Plakatsalat zum Ausdruck bringt: Wer eine der vier Landtagsparteien wählt, der hat schon verloren.
Wobei noch anzumerken bleibt, dass die Stimmen für die Gsiberger für die anderen Parteien auch tatsächlich einen Gewinn darstellen, wen sie es nicht schaffen würden. Und das ist auch das reale Interesse an dieser Demokratiefeindlichkeit. Ein rein pekuniäres Interesse: Denn bisher haben sich ÖVP, FPÖ, SPÖ und Grüne immer die Wahlkampfkostenerstattung auch für die Stimmen jener Wahlwerber die nicht in den Landtag gewählt wurden anteilsmäßig ersetzen lassen. Natürlich zuzüglich der Nichtwähler, versteht sich! Also auch Nichtwähler zahlen in die vier Parteikassen. Ein weiterer Grund der dafür spricht die Gsiberger zu wählen: Wer sein Steuergeld nicht für ein blaues menschenverachtendes Plakat ver(sch)wendet sehen will, der muss wählen.
Mehr:
Frauenanteil auf den Listen
Die Gsiberger
Demokratie der Sachwalter?
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