
Philipp Sonderegger ist ein Vorarlberger, auch wenn er in seinem Blog davon abrückt und - eigentlich die Argumentation für die bescheuerte sprachorientierte Migrationsdiskussion damit gleich mitliefert: "eine vorarlberger Satzmelodie macht noch keinen Westösterreicher".
Vorarlberger Satzmelodie. Er ist Sprecher bei SOS Mitmensch und analysiert auf seinem Weblog die Organisation der Studentenproteste: Das “geheime” Netzwerk der Studierenden.
- Die Verweigerung eines/r RepräsentantIn ist keine taktische Finesse, wie man meinen könnte. Sie hat System. Ein System, das keine Geheimwissenschaft darstellt: Der Protest wird nicht hierarchisch organisiert, sondern netzwerkartig flach, dezentral und mit vielen Knotenpunkten.
Einen Satz darf man sich als Merk- und Lehrsatz für eine künftige poltische Organisation der Web 2.0 - Zukunft merken:
Einem Netzwerk kann man den Kopf nicht abschlagen.
Schade, dass solche Vorarlberger wie Phillip Sonderegger fast immer aus Vorarlberg "exilieren".
About Lions and Ants (Version 2)
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Warnung vor ideologische Vereinnahmung. Um aber gleich die der Euphorie geschuldeten Missverständnisse aufzuarbeiten bevor sie sich im Hinterkopf festsetzen sei Helge Fahrleitners Blogbeitrag "Uni brennt nach Ameisenart" empfohlen, die mit Copy und Paste hier gleich eingewendet werden sollen:
Missverständnis 1: Hierarchische Strukturen sind schlecht, netzartige gut. Beide haben ihre Vor- und Nachteile, das zeigt auch das Unibrennt-Beispiel. Allgemeingültige Empfehlungen sind überhaupt Mumpitz. Die Slides sind nicht als Brandrede für eine Veränderung gedacht, sondern Ergebnis einer Beobachtung, und mehr Frage als Antwort.
Missverständnis 2: Netzstrukturen werden Hierarchien ersetzen. Zu einfach. Hierarchien entstehen meines Wissens meist dort, wo der Reibungsverlust von Netzstrukturen groß ist. Diese Reibung wird durch moderne Kommunikationskanäle oft geringer, auch größere Netzwerkstrukturen können dadurch produktiv sein. Doch selbst die Wikipedia benötigt gewisse Hierarchien (siehe ab Minute 14) um zu funktionieren. Netzstrukturen und Hierarchien können sich also ergänzen. Vielleicht werden Hierarchien nur flacher, durchlässiger? (Braucht es immer Sektionen, Orts/Bezirks/Landesgruppen, um Politik zu machen? Chefredakteure, um zu Publizieren? Etc.) Es bleibt spannend.
Missverständnis 3: Netzstrukturen sind egalitär. Ich habe keine Ahnung, warum das dieser Präsentation immer wieder unterstellt wird. Weil die blauen Dots alle gleich groß sind? Weil bei den Ameisen alle Arbeiterinnen gleich gestellt sind? Kommunikationsnetze sind komplexer, das sollte nicht überraschen.
Mehr:
Die Uni brennt nach Ameisenart
Das “geheime” Netzwerk der Studierenden
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