
Wieviele Wochen braucht eine Partei um einen Quereinsteiger zur Stomline zu formen? Wenn gerade Wahlkämpfe sind, dann geht dies schneller.
So hatten wir alle mit Freude beobachtet, wie der Quereinsteiger Harald Walser sich um das Schulthema angenommen hatte, das bislang bei den Grünen bestenfalls ein Thema des Lohnzettels und schulfreien Tagen von Mittelschullehrern war. Bravo haben diejenigen gedacht, die schon längst die Krise im Schulwesen gesehen hatten. Gerne hätten sie auch etwas mehr Engagement bei den ungerechten Auswirkungen, der sozialen Differenzierung der Chancen gesehen. Doch sei es wie es wolle. Das ist allemal ein Fortschritt und man kann nur beten, dass das Engagement bleibt.
Mit Freude hat man auch die Offensive gegen den braunen Schmarren von FPÖ und BZÖ gesehen. Manchmal etwas linkisch aber doch immer engagiert. Manchmal mehr den braunen Devotionalien, mehr dem Fetischismus zugeneigt als klarer Analyse. Oft selber in die Falle getappt und den Fetischen jene Aufmerksamkeit gewidmet, welche diese braunen Ideologen brauchen, damit sie im Gespräch und damit in der Erinnerung bleiben. An zukunftsträchtigen Inhalten haben sie ja nichts anzubieten. Ihr Angebot ist die Ablenkung von realer Politik und die damit einhergehenden Defizite, die wiederum verärgerte Wähler produzieren. Ihre Hoffnung ist eine self-fulfilling prophecy, dass wir mit unseren Reaktionen die Resignationswähler nicht nur zu ihrem Stimmvieh machen, sondern sie auch noch ins rechte Eck stellen, wohin sie sie aus eigener Kraft und mit keinem Wahlerfolg gebracht hätten.
Dem gilt es eine einzige Strategie entgegenzusetzen: Ihnen die Wähler wieder wegzunehmen, sie zurück zu gewinnen. Das nimmt man jetzt bei den Grünen auf eine merkwürdige Art ernst. Man begiebt sich an die braune Stammtsichschlacht. Man biedert sich an. FPÖ/BZÖ nur ohne brauen Devotionalien. Das ist das Rezept?
Das führt dann dazu, dass statistische 5 islamische Religionslehrer je Bundesland, die bei einer völlig unwissenschaftlichen Fragestellung die westliche Demokratie ablehnen, zu einer Krise des Religonsunterrichtes hochgeredet werden. Fakt, über den man sich bei dem Stammtischwettbewerb nicht freuen will ist, doch, dass mindestens 75 % der islamischen Religionslehrer das genaue Gegenteil wollen. Also ich kann da allein aus den Erzählungen von Kindern und Mitschülern schon mindestens 5 christliche fundamentalistische Religionslehrer ausmachen, die den tatsächlichen Text der Bibel so interpretieren, dass jede weltliche Regierung nur eine Herrschaft des Teufels bis zum Jüngsten Gericht ist. Und wenn ich die migrantischen Kinder vom Spielplatz bis zur Disco beobachte, dann habe ich den Eindruck, dass solcher Religionsunterricht (zwei läppische Stunden) völlig an ihnen vorbeigeht, wie die christlichen Fundamentalisten schon immer den Widerstand und Spott der Schüler gefunden hatten.
Den Religionsunterricht verstaatlichen zu wollen, ist da kein Rezept einer freien Gesellschaft und dass Religion - das sollte seit Karl Popper eigentlich selbstreferentiell sein - immer ideologieschwanger und damit prinzipiell immer mit einer offene Gesellschaft in Konflikt steht, dürfte nicht neu sein. Der Konflikt könnte fruchtbar sein, wenn man sich mit ihm auseinandersetzt. Bestünde aber ein wirkliches Interesse an den muslimischen Kindern, dann würden sich grüne Politik darum kümmern, dass sie auch als Lehrer arbeiten könnten und weniger von ihnen automatisch in die Sonderschule geschickt würden. Ein bisschen Statistikschauen würde den Denkprozess befördern können.
Aber wie gesagt, es geht nicht um die (muslimischen) Kinder. Es geht um die Oberhoheit bei den braunen Stammtsichen. Dort wird aber dieser grüne Papierflieger eher die biersellige Hochstimmung befördern. Womit die "Erfolge" von FPÖ/BZÖ ein weiteres Mal perpetuiert sein dürften.
Das könnte dazu passen:
Harald Walser: "Lehnen Sie die Demokratie ab?"
Vorarlbergs Schulpolitik: Bundessieger in Sachen Rassismus!
Grüne Irrungen und Wirrungen II: RECHTS = LINKS?
Jugend ohne Gott?
Tidak ada komentar:
Posting Komentar