Einmal Provinz immer Provinz? Der Sieg der reaktionären grünen Turnschuhe


Da schreibt der neue grüne Politikstar Harald Walser: "Das unerträgliche Polit-hick-hack um die Lehrverpflichtung unserer PädagogInnen entwickelt sich in altbekannten Bahnen" gerade so als ob er sich an diesem Politikhickhack nicht beteiligt habe und nicht eben daran weiter"arbeite". Die Stimmenmaximierungsstrategie bedingt es, dass man sich nun der Mehrheitsmeinung beugt und sich auf dem Rückzug von der reinen Lehrervertretung befindet. Wiewohl die Grünen in dem Vierteljahrhundert ihres Bestehens nicht eine einzige bildungspolitische Inititiative hervorgebracht haben, kritisieren sie jetzt, da es eh offenbar ist, das Bildungssystem. Dabei sollte nicht unterschlagen werden, dass die Grünen ja immer eine Partei vorwiegend aus konservativen Lehrern waren, die die Moderne mit Mülltrennung und gesundem Jausenbrot aufhalten wollten. Das ging ja bekanntlich in Vorarlberg soweit, dass man dort das kostenlose Schulbuch abgeschafft wissen wollte, weil sonst die Bäume für das Schulbuch sterben müssten. Schon vergessen?

Und so muss man dem Historiker und Schuldirektor Harald Walser auch sonst eine Nachhilfestunde geben, wenn er schlaumeiernd sich nach allen Richtungen verbeugt: "Für den Protest der LehrerInnen habe ich daher großes Verständnis, für die Vorgangsweise der Lehrergewerkschaft jedoch nicht, sie blockiert nämlich seit Jahren jeden Reformansatz."

Reaktionärer geht es nämlich kaum. Den politischen Unterricht hat er an seiner Schule ebenso versäumt, wenn er meint, die Lehrergewerkschaft hätte jeden Reformansatz blockiert. Weiß er denn nicht, was eine Gewerkschaft ist? Weiß er nicht, wer die Schulgesetze macht? Baut die Gewerkschaft unsere Schulen? Die Schulgesetze beschliessen die Volksvertreter - wie er einer ist - und nicht die Gewerkschaften. Die Gewerkschaften haben sich um die Arbeitnehmerinteressen ihrer Mitglieder zu kümmern, und diese Interessen ergeben sich immer erst durch die ihnen per Gesetz vorgegebenen Arbeitsbedingungen, die sie verständlicherweise im Interesse ihrer Mitglieder verbessern wollen. Schließlich kann sich nicht jeder Lehrer in den Nationalrat davonmachen. Ich würde mich deshalb auch wehren, wenn die Gewerkschaft die Bildungspolitik machen würde. Ihre Arbeit ist notgedrungen Reaktion auf die bestehenden (Arbeits-)Bedingungen und so darf der aus konservativer Provinz stammende Harald Walser die dortige gewerkschaftsfeindliche Haltung brav mit FPBZÖ und konservativer ÖVP teilen. Das reaktionäre VN-Ruß-Land, das Alemannentum im Kopf bereits verfestigt?

Harald Walser darf sich einmal darüber den Kopf zerbrechen. Das sind keine Ergebnisse einer "Gewerkschftspolitik"und die Grünen hat es noch nicht einmal gejuckt:

Vorarlberg hat am wenigsten Humankapital
Vorarlberg hat am meisten Sonderschüler
Vorarlberg hat am meisten Durchfaller bei der Lehrabschlussprüfung
Vorarlberg hat am wenigsten Maturanten und Akademiker
Vorarlberg hat die schlechtesten Betriebsgründungszahlen
Vorarlberg hat am meisten unqualifizierte Arbeitnehmer
Bildungspolitik: Vorarlberg ist Österreichs Schlusslicht


Das Web 2.0 ist ein Luder. Wenn Politiker das Bloggen entdeckt haben, dann wird dies zum Ersatz politischen Handelns. Man kann sie/sich tagtäglich lesen. Sie vergessen dabei, dass sie da auch eine ganze Menge von sich offenbaren. Auf den oben erwähnten Blogeintrag Harald Walsers folgt der zum Frauentag, wo er sich lustig macht, dass zur EU-Wahl lauter Frauen als Spitzenkandidaten antreten. Die grüne Kandidatin miteingeschlossen.

Und offener frauenfeindlich geht es eigentlich auch nicht mehr, wenn man formuliert: "Der 46-jährigen gebürtigen Bludenzerin hat man schon in den letzten Jahren ein besonders enges Verhältnis zur ÖVP nachgesagt. Hoffentlich ergeht es ihr in der Politik besser als ihrem Vorgänger Josef Broukal! Im Parlament ist sie im Gegensatz zum ORF jedenfalls vor Gästen wie dem deutschen Blödel-Star Otto sicher: Der titulierte sie bei einem Interview in der ZiB2 doch glatt und konsequent als "Frau Turnschuh" und kroch anschließend unter den Moderatorentisch."

Ob die erwähnten Kandidatinnen tatsächlich die beste Wahl sind, das entscheiden die WählerInnen. Punkt. Der Turnschuh ist zudem im deutschsprachigen Raum mit Joschka Fischer das Symbol für die Aufgabe möglicher grüner (alternativer) Politikfelder wie Frieden, Umwelt und soziales Engagement geworden.

Zum Frauentag erwarte ich mir von einem grünen Abgeordenten keinen unreflektierten Spott auf Frauen sondern Respekt. Auch wenn dies einem echten Walser - die ja arabischer Herkunft sein sollen - schwer fällt. Und vielleicht auch ein paar Worte Zukunftsmusik: Wie soll die Frauenpolitik in diesem Lande (Vorarlberg) weitergehen, wo der GenderGap mit dem Bildungssystem einhergeht: Vorarlbergs Frauen verdienen nicht nur am schlechtesten, der Unterschied zwischen Männer und Fraueneinkommen ist im europäischen Vergleich nicht mehr darstellbar, er ist ein arabischer.

Aber was schert dies einen grünen Bildungssprecher? Sollen sie doch was lernen! - Odr? Und so bleiben die Grünen auch mit dem neuene Besen Harald Walser, das was sie immer waren: Eine konservative Antwort gegen die Moderne.

AlleMANNisch: Vorarlberg, eine arabische Provinz?
Schulstreit: Einheitsfront konservativer Schulpolitik gegen die Frauen und Familien!
Walser- und/oder Sarazenenwanderung

Harald Walser:
Lauter Spitzenkandidatinnen!!
Leidtragende sind die Kinder!

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