Schulpflicht für Lehrer

Es gibt eine Schulpflicht. Die Kinder und Eltern kommen dieser nach, wiewohl die Leistungen der österreichischen Schule - hundertfach statistisch belegt - grottenschlecht sind. Es ist die konservative Schulpolitik sagen die "fortschrittlichen" Lehrer und unterstützen die Riege jener ÖVP-Lehrer, die eben gar nichts verändern wollen. Alles soll so bleiben wie es ist - einschließlich Ferien, bezahlten Schulwochen und regelmäßiger Gehaltsprozente. Auch wenn anderswo kurz gearbeitet werden muss, der Weg zum Arbeitsamt droht. Die Mathematiker unter ihnen rechnen gar vor, wieviel die Konjunkturpakete und Bankenpakete kosten. Eigentlich ein Entlassungsgrund, wenn Lehrer das kleine Einmaleins nicht beherrschen.

Wenn die Lehrer meinen, sie können weiter die Schulpflicht nur als eine Bringschuld der Eltern sehen, dann muss die Frage überhaupt anders formuliert werden. Schulpflicht der Lehrer für die gesamte Arbeitszeit und nicht nur zwei Stunden mehr. Schulpflicht in den Ferien für Weiterbildung der "Pädagogen" und zwar für jenen Teil ihrer Ferien, die über den gesetzlichen Urlaubsanspruch der Arbeitnehmer hinausgehen. Und zwar verschärft durch jene Leistungsbeurteilung und jenen Frontalunterricht, welche sie selber praktizieren!

Wenn sie meinen, sie seien noch immer so wichtig wie seinerzeit mit dem Dorfpfarrer und Bürgermeister im Bunde, dann haben sie übersehen, dass Dorfpfarrer und Bürgermeister keine Autoritäten mehr sind. Sie sind es - schon aufgrund der erbrachten Leistungen - auch nicht mehr. Auch wenn sich verschiedentlich Lehrer anerkennenswert abmühen, den internationalen Notendurchschnitt können sie nicht wettmachen.

Die Lehrer "drohen" mit Lehrermangel. Die einzige wirkliche Drohung. Sie haben - zumindest für Vorarlberg kann das gelten - alles in ihrer Macht stehende getan, dass die Kinder keine Matura machen können, dass sie nicht als Lehrerkonkurrenz auf den Lehrerarbeitsmarkt drängen können. Da waren sie sehr erfolgreich. Sie haben schon in den Volksschulen die Kinder so benotet, wie es die Bildungspläne der Landesregierung vorgesehen haben. Pro Schule wurde die Zahl derjenigen die eine Mittelschule besuchen dürfen, faktisch kontingentiert. Wenn in einer Volksschule zuviel gute Schüler waren, wenn zuviel Einser vergeben wurden, dann hat die Schulaufsicht funktioniert. Nicht für Eltern und Schüler, ausschließlich gegen sie. Und die Lehrer, einschliesslich ihrer Vertreter haben gekuscht, haben sich nicht vor die Lehrer gestellt, die den Schülern und ihrer Arbeit die verdiente Note gegeben haben. Den Lehrervertretern hat dafür regelmäßig eine Karriere von Direktor bis Inspektor gewunken. Schon eine einfache Grippeerkrankung in der vierten Klasse Volksschule bedeutete für Unterschichtkinder regelmäßig das Aus von einem höheren Bildungsweg. und dort wo es ein Kind der Oberschicht betraf, war der Notendurchschnitt sowieso egal. In der teuren Privatschule bekamen sie immer ihren Maturaplatz. Auch das wussten die Lehrer(vertreter), wenn sie einmal die Augen überhaupt nicht mehr zudrücken konnten.

Da kann aber auch ein anderer Grund für den angeblich zu erwartenden Lehrermangel sein. Die Schüler haben keinen Respekt mehr vor solchen Lehrern. Sie sehen wie sich ihre Eltern abplagen und abmühen, wie sich sich durchkämpfen, wie sie ihren gesetzlichen Urlaubsanspruch verbrauchen müssen, damit sie die Kinder versorgen können, die von den Schulen ständig mit irgendeinem fadenscheinigen Grund nach Hause geschickt werden und täglich irgendeinen Geldbetrag abverlangen. Wenn die Schüler einen derartig lebensfernen Beruf nicht anstreben wollen, dann ist es gerade in der Krise ein Zeichen für die Stärke dieser Jugend. Der Kampf gegen die Moderne, Kuss- und Handyverbote zu verordnen, sind für sie keine erstrebenwerte Zukunft.

Schulpflicht für Lehrer, das wäre auch gegenüber jenen Lehrern endlich gerecht, die sich tatsächlich dafür über ihre vorgeschriebene Arbeitszeit hinaus abrackern, dass die Kinder etwas lernen können. Wenn dieses ihr Bemühren kein Kampf gegen die Windmühlenflügel sein soll, dann braucht es die Schulpflicht für Lehrer.

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